Mich beschleicht das leise Gefühl, dass ich mich gestern für das “falsche” Konzert entschieden habe. Aber von vorn: mit leichter Vorfreude machte ich mich auf zu den Eels, doch die verflog schnell als ich von den Fotobedingungen hörte. Man kennt ja schon so einige Schikanen, aber die war mir neu. Man durfte nur seitlich vor der Bühne fotografieren. Eh schon ein nicht sehr spannender Winkel und *Brüller* verdammt einseitig (wechseln ging ja nicht), und dann hatte ich auch nix im Telebereich mit, der Fotospaß hielt sich also in Grenzen. Natürlich wurde auch das Licht mit dem 4. Song schlagartig besser (wobei es auch vorher nicht richtig schlecht war), aber das war eh schon egal. Also wenigstens Show noch genießen? Irgendwie auch nicht. Der gute Mann mit dem Bart riss mich einfach nicht mit. Ich hatte das Gefühl, er spielt nur lustlos seine Songs runter, abwechselnd langsame und schnelle Songs, wobei die langsamen gefühlsmäßig überwogen haben. Sprich: ich hab schon spannendere Shows gesehn und ich musste arg gegen meine Müdigkeit ankämpfen.
Also ab nach Hause und auf dem Heimweg noch kurz ins Molotow geschaut. Ah, Darwin Deez spielt noch, super. Ebenfalls ausverkauft, nur eben eine Nummer kleiner. Schön zu sehen, dass die Bude voll war, denn noch letztes Jahr konnten sich vor der Bühne im Knust nur ein paar wenige für die Musik seiner alten Band Creaky Boards begeistern. Vielleicht erinnert ihr euch. Sein kleiner Indiehit “Radar Detector” war leider schon durch, das wäre ein Highlight gewesen, läuft er doch jeden Samstag im Molotow und sorgt für volle Tanzflächen. Aber selbst bei dem wenigen, was ich gesehn habe, kam mehr Stimmung auf als in der Großen Freiheit bei Mr. E und brachte meine müden Knochen wieder in Schwung :D. Nächsten Mal gleich Molotow, da weiß man was man hat :).
Kleine Randnotiz: Als ich auf dem Weg von dem Mann mit dem Bart zu dem mit der tollen Frise war, lief ich in der Talstraße an einer Touristengruppe vorbei. Eine Frau mit makellosem Oxfordenglisch (richtig, es war diesmal nicht Olivia Jones ;)) erklärte den Damen und Herren “And there is a bar called “Wunderbar” where queer guys meet. But they don’t mind if you go there as tourists.” Nun stelle ich mir also vor, wie ein Pulk Touristen die Schwulenbar stürmt um mal zu gucken wie das da so ist. Und nein, ich habe nicht so lange gewartet und Beweisfotos davon. Dafür aber von den Herren Musikanten: Eels und Darwin Deez.
PS: am 07.03.2011 kommt Darwin zurück, diesmal wieder Knust. Und dann bitte auch wieder volle Bude. Ich kann ja leider nicht dabei sein :(.
Für die Nicht-Hamburger: es gibt auch Termine für Münster, Berlin, Köln und München.
So sah das ungefähr aus: youtube