Favelatour
Spätestens seit dem beeindruckenden City of God-Film kennt wohl jeder die Favelas (Slums, Armenviertel) von Rio. Lange habe ich überlegt, ob ich auch eine besichtige.
Doch die Favelas gehören zu Rio wie die Reeperbahn zu Hamburg und würde man sich auf die reichen Gegenden wie Copacabana und Ipanema beschränken, hätte man das wahre Rio nicht gesehen.
Ich mag ja eigentlich keine geführten Touren, aber um wieder heile rauszukommen, geht es in den Favelas nicht ohne. Ein paar Unterschiede gibt es dann aber doch und so habe ich drauf geachtet keine dieser Bustouren zu buchen, wo man wie im Menschenzoo einmal durchfährt, sondern zu Fuß unterwegs ist. Der Bus mit dem wir abgeholt wurden gehört sogar zur Favela. Ein paar Regeln gibt es natürlich auch zu beachten. Die wichtigste: der Guide sagt wann Fotos gemacht werden dürfen und wann nicht. Der Guide heißt übrigens Bruno und hat auch schon in Hamburg gelebt um in den Fliegenden Bauten aufzutreten und nächstes Jahr hat er eine Audition für König der Löwen. Wie klein die Welt doch ist. Bruno hat allerdings auch schon als Lehrer an einer der Schulen in der Favela ehrenamtlich gearbeitet, kennt die Favela also bestens.
Die Favela, die wir besichtigen, ist die größte der Stadt und auch ziemlich bekannt, Rocinha heißt sie. Hier werden schon mal viele Fragen geklärt. Rocinha zählt zu den wenigen Favelas, die man besichtigen kann und somit auch zu den sichereren. Es wirkte eher wie ein ärmeres Stadtviertel irgendwo in Spanien (die vielen engen, labyrinthartigen Gassen, die Bauweise). Es gibt gewiss gefährlichere, heruntergekommenere und schlechter ausgestattete Favelas. Da ich diese nicht besichtigt habe, kann ich zu denen nichts sagen. Dafür hier ein paar Fakten zu Rocinha, damit ihr euch darunter etwas vorstellen könnt. Read More