What a night! Das dieser Abend etwas besonderes werden würde, ahnte ich ja bereits. Aber dass es dermaßen gut werden würde, nicht.
Doch von Anfang an: Wir kamen pünktlich um 21:30 Uhr an um die Vorband bewusst zu verpassen. Doch dann sah ich, dass einige gerade am Gehen waren und sich ihre Tickets abstempeln ließen. “Wie, fällt es etwa aus?”. Wäre ja nix neues, Evan ist nicht der zuverlässigste. Zu Omas Teich hatte er es auch nicht geschafft, weil er seinen Flug nicht gekriegt hatte. Ganz im Stile von P. Doherty. Aber der hat es diese Woche ja auch auf die Bühne des Ue&G geschafft, also war ich frohen Mutes, nun endlich nach all den Jahren mal Evan Dando solo zu erleben.
Aber der Mann an der Gästeliste/Abendkasse beruhigte mich etwas, Herr Dando wäre lediglich noch unterwegs und es könnte spät werden. Puuh, Glück gehabt. Deshalb dürfe man die Tickets wieder umtauschen, falls man so lange nicht warten möchte. Aber nach Hause fahren kam für mich natürlich nicht in Frage. Wenn man so lange wartet, kann man auch noch 2 Stunden warten, das macht dann auch nix mehr.
Also nutzten wir die Zeit zum Quatschen *huhu Dirk&Jessi*.
Der Support … spielte dann auch noch um etwa 22 Uhr. War leider etwas langweilig, aber als Hintergrundmusik ganz ok.
Irgendwann gegen 23:20 Uhr kam dann auch Marcus Wiebusch vorbei. Der war wohl schon etwas informierter als wir. Konnte also nicht mehr lange dauern.
Und um etwa 23:50 stürmte dann tatsächlich Evan Dando zur Tür rein, zunächst unbemerkt, doch dann brach Jubel aus und alle stürmten zur Bühne.
Nur kurz Gitarre stimmen, dann gings los (sogar noch mit angezogenem Mantel). Was folgte war ein unglaublich intensives Konzert, wo das Publikum durch und durch Fan war. Die meisten Songs wurden frenetisch bejubelt, ständig rief irgendwer (vor allem männliche Besucher) “We love you Evan”. Das hab ich so noch nirgendwo erlebt. Keiner war sauer über die Verspätung, alle waren nur froh, hier und jetzt dabei zu sein.
Eine feste Setlist gab es nicht, er spielte die Songs, die ihm gerade so einfielen oder sich die Besucher wünschten. … kam auch später hinzu um ihn auf der E-Gitarre etwas zu begleiten. Dabei war Evan unglaublich sympathisch und freute sich die ganze Zeit über das Publikum und war stolz, dass wir geblieben sind.
Am Ende hat er alles gespielt, was ich hören wollte -außer Retreat. Es waren zusammengenommen bestimmt über 35 Songs, die er an dem Abend spielte. Fast sein komplettes Soloalbum und die wichtigsten und schönsten Lemonheads-Songs. Sogar “Mrs. Robinson” spielte er auf Wunsch eines Fans. Kommt ja selten vor. Er veralberte den Song auch etwas, was sehr witzig war.
Warum er zu spät kam, wollte er erst aufklären (er murmelte irgendwas von Accident, wenn ich mich recht entsinne und lobte das Navi), entschied dann aber schnell, dass wir bestimmt keine 45 min diese Geschichte hören wollen, sondern lieber Songs. Auch gut. So reihte sich Song an Song und die anderthalb Stunden vergingen wie im Flug.
1:30 war der Spaß nach einigen Zugaben vorbei. Viel zu spät für ein Konzert unter der Woche. Bahnen fuhren dann natürlich auch keine mehr. Mit dem Nachtbus war ich erst 2:30 daheim und ich heute entsprechend müde, aber egal. Es hat sich definitiv gelohnt. Konzert des Jahres! Und das, wo ich dachte Friska Viljor letztens kann nichts mehr toppen!