Fangen wir ganz von vorn an: meine ersten Fotos habe ich auf Ausflügen, aber auch schon auf Konzerten gemacht. Damals war ich etwa 14 Jahre alt und bekam eine Kompaktknipse mit Zoom (war damals was besonderes!) für um die 100 Mark (Marke weiß ich leider nicht mehr). Damit knipste ich dann hin und wieder, aber ohne große Ambition, außer der Dokumentation eben. Auf Konzerten sollte das gute Stück von nun an immer mit. Was damals nicht gerade einfach war. Auf den meisten Konzerten waren sie verboten. Damals ging allerdings auch ohne Blitz gar nichts, und das ist für die Künstler ja doch sehr störend. Schön wurden die Bilder auch nicht, wenn ich sie mir heute anschaue, gruselt es mich. Aber die Erinnerung ans Konzert bleibt, bzw. wird dadurch auch oft erst wieder hervorgerufen, Job erledigt ;).
Im Jahre 2000 fing ich auch an, meine ersten Fotos zu verkaufen. Damals noch Abzüge fragwürdiger Motive an Fans :D. Genauer: Stars & Sternchen wie die No Angels, abgefangen vor Hotels und Flughäfen. Das Prozedere wurde mir aber schnell zu aufwendig und meine musikalischen Vorlieben gingen eher in Richtung Rock. Und somit wars das erstmal mit dem Geld verdienen mit Fotos. Mit der Kamera knipste ich bis zum Sommer 2001. Dann wurde sie mir am Strand von Mallorca unter dubiosen Umständen geklaut.
Die Digitalkameras waren damals noch nicht ausgereift und ich entschied mich erneut für eine analoge Kompaktkamera der Marke Praktica. Schöne Fotos machte sie auch, aber das Digitalzeitalter holt uns nunmal ein ;). Mich relativ spät, nämlich erst im November 2005. Somit leider nach dem super Line Up des Highfield 2005 und der tollen Spanienrundreise. Heute bereue ich sehr, dass die Fotos nun ihr Schattendasein in den Fotoalben fristen und sie nur wenige Leute zu Gesicht bekommen haben.
Auf eine Empfehlung hin holte ich mir also die digitale Panasonic Lumix DMC LZ-2. Wieder eine Kompakte ohne große Einstellmöglichkeiten. Und für Konzerte völlig untauglich, weil nicht gerade rauscharm. Also war ich schnell gefrustet. Trotzdem fotografierte ich noch ein knappes Jahr damit bevor ich mir eine Bridgekamera holte. Die Sony DSC H5. Die Erfindung klang toll, sie sollte das beste aus den beiden Welten verbinden – das Kompakte der Point&Shot-Kameras und die vielen Einstellmöglichkeiten der DSLRs. Genau sowas brauchte ich für Konzerte, dacht ich mir und das Ding war gekauft. Leider war ich wieder schnell gefrustet. Die Fotos im Freien toll, aber auf Konzerten lästiges Farbrauschen ohne Ende. So entstanden viele unansehliche Fotos und ich schielte mehr und mehr nach einer Spiegelreflexkamera. Die hatte ich bisher immer gescheut, da ich keine Lust auf soviel Gewicht und Objektivwechsel hatte. Aber es führte kein Weg daran vorbei, denn meine Ansprüche stiegen von Jahr zu Jahr.
So kaufte ich letztes Jahr im Mai die Nikon D50 gebraucht mit einem Sigma 18-50 f/2.8 Objektiv. Die Theorie mit Blende und Verschlusszeit kannte ich schon von der Bridge, so fiel der Einstieg leicht. Der erste Konzerteinsatz war bei Hawksley Workman im Molotow. Leider war es im Molotow mal wieder fürchterlich dunkel und ich wieder gefrustet. Wie immer 3 Optionen: rauschende Bilder oder verwackelt oder eben zu dunkel. Ich mochte keine davon so recht. Trotz alledem ein kleiner Teilerfolg: besser als zuvor waren sie schon einmal. Die nächsten Monate verbrachte ich damit, zu lernen und alles aus der Kamera herauszuholen. Bald kaufte ich auch meine erste Festbrennweite, das Nikkor 50 mm f/1.4. Eine kleine Offenbarung bei den vielen Clubkonzerten. Leider erst nach dem Highfield, sonst wären die Bilder etwas besser geworden ;). Dort fotografierte ich immer noch mit dem 18-50 mm, was für eine große Festivalbühne natürlich viel zu kurz ist. Und hinzu kommt noch das starke Rauschen der D50.
Fotos mit der D50 und Sigma 18-50 mm (gecroppt)
Im September letztes Jahres dann die Ankündigung der Nikon D90. Whumm! Alle Gedanken, die ich bis dahin an die D80 verschwendet hatte, waren wie weggeblasen. Diese Kamera klang toll und als ich sie bei einer Promotionaktion kurz darauf testen konnte (auf dem Markt war sie bis dahin noch nicht), war es um mich geschehen. Tolles Handling, exellentes Rauschverhalten, sprich: ich hatte mich verliebt. Ich denke, das kam auch durch meinen Bericht zutage :D. Aber was will man machen, ist nun mal eine tolle Kamera. Die nächsten Monate waren eigentlich nur ein einziges Warten, dass die Preise etwas sinken. An Weihnachten hielt ich es nicht mehr aus und bestellte das gute Stück dank des guten Kurses in England. Leider war die Kamera zu dem Zeitpunkt gerade nicht vorrätig und ich musste wieder warten (während der Kurs leicht stieg :(). Aber 2, 3 Wochen später war sie endlich da. Zusammen mit dem Nikkor 18-105 mm. 800 Euro habe ich letztendlich bezahlt (der Einführungspreis lag bei 1190 Euro, also 400 Euro mehr), für die Qualität ein guter Deal. Vor allem wenn man bedenkt, dass ich für die Sony DSC H5 noch 400 Euro bezahlt hatte. Seit Januar sind die Preise für die Kamera mit Objektiv nicht mehr groß gefallen, was für die Kamera (und das Objektiv ;)) spricht.
Und auch meine Begeisterung hielt weiter an. Endlich hatte ich meine Traumkamera gefunden. Natürlich gibt es auch jetzt noch Konzerte, wo ich an die Grenzen der Kamera stoße, aber es ist kein Vergleich zur D50 oder den Kompakten. Es ist ein tolles Gefühl, endlich angekommen zu sein. Zumindest was die Kamera betrifft ;). Bei den Objektiven fehlt schon noch das ein oder andere.
Fotos mit der D90, ersteres mit dem Sigma 18-50, zweiteres mit dem Sigma 30 mm
Und wenn ich so zurückblicke, hat sich doch in den letzten Jahren viel verändert: der eigene Anspruch, die Sicht auf die Fotografie, das Wissen um die Fotografie. Wenn ich mir heute alte Fotos anschaue, schauderts mir. Aber es ist auch schön, zu erkennen, dass eine persönliche Weiterentwicklung statt gefunden hat. Wahrscheinlich lache ich auch in ein paar Monaten oder Jahren über die Fotos, die ich heute mache. Man lernt nie aus, das ist mir erst heute wieder bewusst geworden. Denn die Highfieldfotos sind kein Jahr alt, aber ich hätte mittlerweile doch einiges anders gemacht. Und ich gehe mit anderen Augen durch die Welt. Dem “Fotomotivblick” ;). Bei einem guten Motiv wandert die Hand sofort in die Tasche und es ärgert mich wenn ich keine Kamera dabei habe.
Was sich alles in dem letzten Jahr, seit ich mit DSLR fotografiere, verändert hat, könnt ihr dort nachlesen: Erfahrungsbericht.
Jedes Jahr eine neue Cam, was ein Leben 😉
Mal gucken wie es bei mir weitergeht, die Cam gefällt mir sehr gut, Geld hab ich auch keins, also werde ich mal so weitermachen wie bisher! 🙂
Weil du das KitObj der D90 ansprachst, dannach wollte ich seit dem Kauf immer mal wieder Fragen. Wie bist du damit zufrieden, wie oft ist das bei dir in Benutzung?
hehe, die fragen hätten sich in wenigen tagen erledigt, denn da kommt ein neuer d90-bericht :D. bin nur grad so viel auf konzerten unterwegs, da werd ich es erst frühestens am we schaffen (muss dazu asuch noch ein paar fotos hochladen, der bericht ist soweit fertig).
aber kurz vorab: bin mit der linse sehr zufrieden, hab sie aber selten in benutzung. ich fotografier aber auch eher selten draußen ;). in england hatte ich sie dafür permanent drauf. tolles stück glas! und dabei auch noch verführerisch günstig :D. aber sie ist auf die d90 abgestimmt, ich kann nicht sagen, wie sie an einer d70 arbeitet. da kann es schonmal qualitätsverluste bei den kitlinsen geben …
ja, das stimmt, das ist immer die frage inwieweit das ganze soo optimal austauschbar ist.
allerdings, wenn ich mir den aktuellen (amazon)preis angucke fänd ich das auch noch zu teuer im vergleich zu meinem 17-70. da hab ich weniger für gezahlt, und das ist auch noch lichtstärker (da es mein immerdrauf ist/wäre) liegt da bei mir besondere gewichtung drauf. für die fehlenden mm hinten drauf hab ich ja dann noch mein tele (wenn auch M42, aber das ist übungssache 😉 )
Bin aber, gebe ich jetzt schon offen zu, sehr gespannt auf den nächsten bericht, ist ja immerhin jetzt knapp ein halbes jahr um mit der cam!
oh ja, da hast du recht, als einzelpreis ist es mittlerweile ganz schön teuer. bei mir bedeutete das nur einen aufpreis von weniger als 100 euro. da habe ich nicht lange überlegt, da mir das 18-50 als immerdrauf für draußen auch hin und wieder zu kurz war :D. wenn ich mal viel zeit habe, stecke ich es mal auf meine d50 und teste mal. die d50 basiert ja auf der d70 … im moment hab ich dazu nur leider mal so gar keine zeit.
aber wenn du die fehlenden mm nicht wirklich vermisst und mit der schärfe zufrieden bist, würde ich lieber in anderes schönes glas investieren :D.